Jian He, geboren 1980 in Beijing China, begann seine Ausbildung 1999 bis 2003 mit dem Studium der Kunstpädagogik an der Hochschule für Künste der Capital Normal Universität Peking. Es folgte von 2004 bis 2010 ein Studium der Freien Kunst an der Kunsthochschule Kassel. Aufgrund seiner Leistungen wurde er 2010 bis2011 Meisterschüler bei Prof. Dorothee von Windheim.
Alles, was Menschen bewirken und tun, hinterlässt Spuren, die die Welt verändern. Jede Generation hinterlässt ihr je eigenes Erbe; menschliche Spuren in der Geschichte, die sich zu einem konfusen Geflecht verbinden. Sich überlappende historische Reminiszenzen erschweren es, sich ein ordentliches Bild von der Kultur und Zivilisation zu machen. Collage als Medium und Papierfragmente in Kombination mit der Leinwand sind die Mittel des chinesischen Künstlers Jian He auf diese Vielschichtigkeit und Mehrdimensionalität des menschlichen Daseins zu reagieren. Die Arbeit mit Bleistift und Schleifpapier setzen einen sich vielfach wiederholenden Prozess des Schaffens in Gang. Papier wird gerissen und auf Leinwand geklebt. Mit dem Bleistift wird gezeichnet. Erneut wird Papier gerissen und in Schichten aufgetragen.
Jian He und sein Oeuvre greifen Themen auf wie die Interaktion von Körper und Geist, Vergänglichkeit, Wahrnehmung von Raum und Zeit. Ganz bewusst verzichtet Jian He auf Farbe und narrative Elemente. Am Ende dieser Collagetechnik entsteht ein räumliches, vielschichtiges Kunstwerk, das in ruhiger, nüchterner Sprache jedem Betrachter das Gefühl von Ruhe und Stille vermittelt, der bereit ist, den langen Weg nach innen anzutreten. Vielschichtige Kunst antwortet auf das vielschichtige Dasein menschlicher Zivilisation. Das ist, was Jian He sich wünscht.